Koffein: Mehr als nur ein Wachmacher – Enthülle die Wahrheit hinter dem Kick!

Kaum ein Stoff begleitet unseren Alltag so selbstverständlich wie Koffein. Ob als morgendlicher Wachmacher im Kaffee, in Tees, Energy-Drinks oder sogar Schokolade: Koffein ist längst fester Bestandteil unserer Ernährung und Kultur. Doch was genau passiert in unserem Körper, wenn wir Koffein zu uns nehmen? Welche Vor- und Nachteile bringt der Konsum mit sich? In diesem Blog-Beitrag wollen wir Licht ins Dunkel bringen und sowohl wissenschaftliche Erkenntnisse als auch praktische Tipps für den Alltag liefern.
Was ist Koffein?
Koffein ist eine psychoaktive Substanz, die natürlich in Kaffeebohnen, Teeblättern, Kakaobohnen und einigen anderen Pflanzen vorkommt. Seine anregende Wirkung entfaltet Koffein, indem es im Gehirn die Rezeptoren für Adenosin (einen Botenstoff, der für Müdigkeit verantwortlich ist) blockiert. Dadurch bleibt das Adenosin gewissermaßen „außen vor“, und wir fühlen uns wacher und fokussierter (1).
Positive Wirkungen von Koffein
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Verbesserte Konzentration und Leistung
Studien zeigen, dass Koffein kurzfristig die Aufmerksamkeitsspanne und Konzentration verbessern kann (2). Sportlerinnen und Sportler berichten, dass eine moderate Menge Koffein vor dem Training Ausdauer und Leistung steigert (3). -
Stimmungsaufhellung
Koffein kann die Ausschüttung von Dopamin und Serotonin im Gehirn beeinflussen. Diese Botenstoffe sind für unsere Glücksgefühle verantwortlich, was erklärt, warum ein frisch gebrühter Kaffee oftmals auch die Laune hebt (4). -
Mögliche gesundheitliche Vorteile
Mehrere Langzeitbeobachtungen deuten darauf hin, dass moderater Kaffeekonsum mit einem reduzierten Risiko für bestimmte Erkrankungen verbunden sein könnte, etwa Typ-2-Diabetes oder bestimmte Lebererkrankungen (5)(6). Auch das Risiko für bestimmte kardiovaskuläre Erkrankungen scheint bei moderatem Konsum nicht höher, sondern in einigen Studien sogar leicht verringert zu sein (7).
Mögliche Nachteile und Risiken
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Schlafstörungen und Nervosität
Koffein blockiert den Müdigkeitsbotenstoff Adenosin und kann bei empfindlichen Menschen zu Schlafstörungen oder innerer Unruhe führen. Wer also abends Probleme beim Einschlafen hat, sollte den Koffeinkonsum nachmittags oder spätestens am frühen Abend reduzieren (8). -
Abhängigkeit und Gewöhnungseffekte
Wie bei vielen stimulierenden Substanzen kann sich auch bei Koffein eine Toleranz einstellen. Das bedeutet, um den gleichen Wachmach-Effekt zu verspüren, werden mit der Zeit immer größere Mengen benötigt. Ein abruptes Absetzen führt häufig zu Kopfschmerzen, Müdigkeit und Reizbarkeit (9). -
Magen-Darm-Beschwerden
Koffein regt die Produktion von Magensäure an. Bei empfindlichen Personen oder bei hohem Konsum können Sodbrennen, Magenschmerzen oder Durchfall auftreten (10).
Die richtige Dosis macht’s
Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) empfiehlt für gesunde Erwachsene eine Tageshöchstmenge von etwa 400 mg Koffein, was in etwa 3–4 Tassen Filterkaffee entspricht (1). Für Schwangere liegt die empfohlene Grenze bei 200 mg pro Tag, um potenzielle Risiken für das ungeborene Kind zu minimieren (1).
Tipps für den bewussten Koffeinkonsum
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Individuelle Toleranz berücksichtigen
Jeder Körper reagiert anders. Während manche Menschen zwei Espressi hintereinander trinken können, ohne Herzklopfen zu bekommen, spüren andere bereits nach einem Latte Macchiato Unruhe. Höre auf die Signale deines Körpers und passe den Konsum entsprechend an. -
Zeitpunkt beachten
Koffein bleibt mehrere Stunden im Blutkreislauf. Wer empfindlich reagiert oder Schlafprobleme hat, sollte koffeinhaltige Getränke vor allem am Vormittag genießen und nachmittags oder abends darauf verzichten. -
Alternativen ausprobieren
Grüner Tee, Mate-Tee oder Matcha liefern ebenfalls Koffein, häufig jedoch in moderateren Mengen und begleitet von anderen Stoffen wie L-Theanin, das einen beruhigenden Effekt haben kann. Wer den Koffeinkonsum reduzieren möchte, kann auch schrittweise auf entkoffeinierten Kaffee ausweichen.
Fazit
Koffein ist weit mehr als nur der Wachmacher im morgendlichen Kaffee. Richtig dosiert kann es Konzentration, Stimmung und körperliche Leistung ankurbeln. Doch wie so oft im Leben macht die Menge den Unterschied: Wer zu viel Koffein konsumiert oder besonders empfindlich darauf reagiert, riskiert Schlafstörungen, Nervosität und andere gesundheitliche Beeinträchtigungen. Ein bewusster, moderater Umgang mit koffeinhaltigen Getränken ist daher das A und O.
Ob wir nun leidenschaftliche Kaffeetrinker, Teeliebhaber oder Energy-Drink-Fans sind – unser Körper sendet uns die besten Signale, ob und wann es genug ist. Wenn wir diese Signale ernst nehmen und im Einklang mit wissenschaftlichen Empfehlungen handeln, steht dem koffeinhaltigen Genuss nichts im Wege.
Quellen
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EFSA Panel on Dietetic Products, Nutrition and Allergies. (2015). Scientific Opinion on the Safety of Caffeine. EFSA Journal, 13(5), 4102.
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Ruxton, C. (2008). The impact of caffeine on mood, cognitive function, performance and hydration: a review of benefits and risks. Nutrition Bulletin, 33(1), 15–25.
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Goldstein, E. et al. (2010). International society of sports nutrition position stand: caffeine and performance. Journal of the International Society of Sports Nutrition, 7, 5.
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Nardi, A. E., et al. (2008). Panic disorder and caffeine intake: A systematic review of case reports and epidemiological studies. Journal of Psychiatric Research, 43(11), 1023–1031.
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Ding, M., et al. (2014). Long-term coffee consumption and risk of cardiovascular disease: a systematic review and a dose-response meta-analysis of prospective cohort studies. Circulation, 129(6), 643–659.
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van Dam, R. M., & Hu, F. B. (2005). Coffee consumption and risk of type 2 diabetes: a systematic review. JAMA, 294(1), 97–104.
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Freedman, N. D., et al. (2012). Association of coffee drinking with total and cause-specific mortality. The New England Journal of Medicine, 366(20), 1891–1904.
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Clark, I. & Landolt, H. P. (2017). Coffee, caffeine, and sleep: A systematic review of epidemiological studies and randomized controlled trials. Sleep Medicine Reviews, 31, 70–78.
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Juliano, L. M. & Griffiths, R. R. (2004). A critical review of caffeine withdrawal: empirical validation of symptoms and signs, incidence, severity, and associated features. Psychopharmacology, 176(1), 1–29.
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Boekema, P. J., et al. (1999). Coffee and gastrointestinal function: facts and fiction. A review. Scandinavian Journal of Gastroenterology Supplement, 230, 35–39.
(Bitte beachte, dass diese Informationen keinen ärztlichen Rat ersetzen. Bei speziellen Fragen oder gesundheitlichen Bedenken konsultiere bitte eine medizinische Fachperson.)