Multi Supplements im Test: Warum All-in-One-Präparate oft nicht optimal sind – und wie gezielte Kombis wie Vit D & Vit K den Unterschied machen

Multi Supplements, also Ergänzungsmittel, die eine Vielzahl an Vitaminen, Mineralstoffen und weiteren Nährstoffen in einem Produkt vereinen, versprechen eine einfache Lösung für eine lückenhafte Ernährung. In einer Welt, in der Zeit oft knapp ist, scheint ein All-in-One-Präparat ideal. Doch trotz des verlockenden Konzepts gibt es Hinweise aus der wissenschaftlichen Literatur, dass solche Kombinationspräparate nicht immer optimal wirken. Häufig können verschiedene Bestandteile in einem Multi Supplement miteinander interagieren, sich gegenseitig blockieren oder die Bioverfügbarkeit einzelner Nährstoffe verringern. Ziel dieses Beitrags ist es, aufzuzeigen, warum gezielt zusammengestellte Kombi-Präparate – wie etwa die Synergie von Vitamin D und Vitamin K – weitaus sinnvoller sein können.
Was sind Multi Supplements?
Multi Supplements sollen den täglichen Bedarf an Mikronährstoffen decken, indem sie eine breite Palette an Vitaminen, Mineralstoffen und oft auch sekundären Pflanzenstoffen in einem einzigen Präparat bündeln. Sie richten sich an Menschen, die glauben, mit einem einzigen Produkt ihre gesamte Ernährung sinnvoll ergänzen zu können. Dabei steht jedoch oft die Einfachheit des Konzepts im Vordergrund, nicht aber die komplexen Interaktionen der verschiedenen Inhaltsstoffe.
Herausforderungen bei Multi Supplements: Interaktionen und Bioverfügbarkeitsprobleme
Obwohl Multi Supplements auf den ersten Blick als ideale Lösung erscheinen, haben verschiedene Studien gezeigt, dass die gleichzeitige Gabe zahlreicher Nährstoffe zu unerwünschten Interaktionen führen kann:
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Wechselseitige Blockaden:
Manche Vitamine und Mineralstoffe konkurrieren im Verdauungstrakt um Absorptionsmechanismen. Beispielsweise können hohe Mengen an Zink die Aufnahme von Kupfer beeinträchtigen (Otten, Hellwig, & Meyers, 2013). Ähnliche Effekte können bei anderen Nährstoffpaarungen auftreten, sodass sich einzelne Bestandteile gegenseitig in ihrer Wirkung hemmen. -
Reduzierte Bioverfügbarkeit:
In einem komplexen Gemisch können sich auch physikalische und chemische Prozesse ergeben, die die Verfügbarkeit der Nährstoffe im Körper vermindern. Die sogenannte Bioverfügbarkeit – also der Anteil eines Nährstoffs, der tatsächlich im Stoffwechsel zur Verfügung steht – ist entscheidend für den gesundheitlichen Nutzen. Wenn diese durch unerwünschte Interaktionen sinkt, nützt die Supplementierung weniger als erwartet (Meydani, 2009). -
Unklare Dosierungen:
In Multi Supplements wird oft versucht, möglichst viele Nährstoffe unterzubringen. Dadurch kann es vorkommen, dass einzelne Bestandteile in Dosierungen enthalten sind, die nicht optimal aufeinander abgestimmt sind. Dies führt dazu, dass der gewünschte synergistische Effekt nicht eintritt.
Gezielt kombinierte Supplements: Das Beispiel Vitamin D und Vitamin K
Statt eines breiten Spektrums an Inhaltsstoffen sind gezielt entwickelte Kombinationspräparate oft die bessere Wahl. Ein herausragendes Beispiel ist die Kombination von Vitamin D und Vitamin K:
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Synergieeffekte:
Vitamin D unterstützt die Aufnahme von Kalzium, während Vitamin K dafür sorgt, dass dieses Kalzium in den Knochen abgelagert und nicht in den Arterien deponiert wird. Studien zeigen, dass diese beiden Vitamine zusammenwirken und sich gegenseitig in ihrer Funktion unterstützen, was sowohl für die Knochengesundheit als auch für das Herz-Kreislaufsystem von Vorteil ist (Beulens et al., 2013; Schwalfenberg, 2017). -
Optimale Dosierung und Absorption:
Bei gezielt kombinierten Präparaten wird darauf geachtet, dass die Inhaltsstoffe in kompatiblen Dosierungen vorliegen und sich nicht gegenseitig behindern. Dadurch wird eine hohe Bioverfügbarkeit und ein klar definierter synergistischer Effekt gewährleistet.
Fazit
Multi Supplements sind keineswegs grundsätzlich schlecht – sie können bei einer gezielten Anwendung durchaus nützlich sein. Allerdings zeigt die Forschung, dass in breit gefächerten Präparaten oft Stoffe enthalten sind, die sich gegenseitig blockieren oder die Bioverfügbarkeit der einzelnen Komponenten verschlechtern. Daher erscheint es sinnvoller, auf gezielt abgestimmte Kombi-Präparate zu setzen, die sich in ihrer Wirkung unterstützen. Ein Paradebeispiel hierfür ist die Kombination von Vitamin D und Vitamin K, die synergistisch zur Förderung der Knochengesundheit und zur Reduzierung von kardiovaskulären Risiken beitragen kann. Verbraucher sollten sich daher genau informieren und bei der Wahl von Nahrungsergänzungsmitteln auf die Qualität und Zusammensetzung achten, um den größtmöglichen gesundheitlichen Nutzen zu erzielen.
Quellen
Beulens, J. W. J., Booth, S. L., van den Heuvel, E. G. H. M., Stoecklin, E., Baka, A., & Vermeer, C. (2013). The role of menaquinones (vitamin K2) in human health. British Journal of Nutrition, 110(8), 1357–1368.
Meydani, S. N. (2009). Effects of vitamins and minerals on immune function. In Proceedings of the Nutrition Society, 68(3), 287–298.
Otten, J., Hellwig, J. P., & Meyers, L. D. (2013). Dietary Reference Intakes: The Essential Guide to Nutrient Requirements. National Academies Press.
Schwalfenberg, G. (2017). Vitamin K, an emerging nutrient in bone and cardiovascular health. Alternative Medicine Review, 12(1), 14–21.
(Hinweis: Dieser Beitrag ersetzt keinen fachlichen Rat. Bei individuellen Fragen zur Nahrungsergänzung oder Gesundheit konsultieren Sie bitte eine medizinische Fachperson.)